Suchhunde im Madle

Spürnasen im Madle: Die K9-Suchhunde waren bei uns zu Gast und konnten ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen... 

Tierischer Nachmittag im Alters- und Pflegeheim Madle: Die Mannschaft der K9-Suchhunde sowie einige Hunde der Blindenhundeschule Liestal statteten dem Madle einen Besuch ab. 

Nach dem interessanten Vortrag konnten sich unsere Gäste im Haus verstecken (in Begleitung einer freiwilligen Helferin oder Helfer). Egal ob im Getränkedepot, Stationsbüro oder Garage - die findigen Spürnasen konnten alle Personen ausfindig machen.

Lesen Sie dazu das Interview mit Markus Hügli vom K9 Suchhundezentrum Nordwest-Schweiz:

Was genau macht die Hundesuchgruppe K9?
K9 ist eine Organisation welche Suchhundetrainer ausbildet. Die Organisation ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz tätig. In den Ländern gibt es regionale Stützpunkte, welche vor Ort Suchhundeteams ausbilden. Wir sind vom Stützpunkt Nordwest-Schweiz und bilden in der Region Suchhunde aus. Man nennt dies auch Mantrailing. Viele dieser Teams machen dies im Hobby- / Sportbereich und zur Auslastung ihrer Hunde. Einige engagieren sich in der Tiersuche und ein paar Teams engagieren sich bei K9 Pro in der Vermisstensuche.

Ist dafür jeder Hund geeignet? Oder gibt es Hunderassen, die speziell geeignet sind?
Grundsätzlich kann mit jedem Hund getrailt (gesucht) werden. Dies vom Chihuahua bis zum Leonberger. Ein Bloodhound ist von seinen Anzahl Riechzellen her im Vorteil. Ein Hund mit einer degenerierten Nase (kurznasiger Hund) wie beispielsweise Mops oder eine Bulldogge ist von der Anatomie her benachteiligt.

Wie oft trainiert ihr und wie läuft so ein Training ab?
Trainiert wird im Normalfall wöchentlich. Es gibt einen Aufbau und es wird für jedes Hund- / Hundeführerteam ein separater Trail gelegt, bei welchem der Ausbildungstand und der Suchhundetyp berücksichtigt wird. Die Versteckperson gibt von sich einen Geruchsartikel in ein Glas des Hundeführers. Der Trainer versteckt dann diese Person und der Suchhund muss anhand dieses Geruchsartikels im Glas die versteckte Person finden, indem der Hund der Geruchsspur folgt. Der Hundeführer führt dabei den Hund an einer 7.5 Meter langen Leine.

Wie hoch sind die Erfolgschancen, dass ein Hund eine Spur aufnimmt und das Ziel findet?
Die Trainingstrails sind so ausgelegt, dass der Suchhund findet. Im Einsatzfall ist es unterschiedlich. Ein vermisstes Tier wie ein Hund oder eine Katze findet man im Einsatz oft nur direkt, wenn es an einer Leine irgendwo hängengeblieben, irgendwo eingesperrt oder tödlich verunglückt ist. Bei entlaufenen Tieren, welche sich frei bewegen können sind wir oft richtungsbestimmend unterwegs. Wir waren neben Hunden und Katzen schon bei Kälbern, Ziegen, Pferden, Schildkröten, Frettchen und Hasen im Einsatz.

In der Personensuche ist es einiges schwieriger, sind doch oft Fahrzeuge oder öffentliche Verkehrsmittel mit im Spiel. Leider handelt es sich bei der Personensuche oft um Fälle, bei welchen es um Suizid geht.

Werdet ihr auch für Polizeieinsätze angefragt?
Bei der Tiersuche sind es eigentlich immer die Tierbesitzer, welche uns anfragen. Bei der Personensuche die Angehörigen oder Institutionen wie Altersheime, Spitäler oder Kliniken. In der Schweiz ist es weniger die Polizei. In Deutschland werden wir auch von der Polizei aufgeboten.

Unsere Nachbarin vermisst ihre Katze seit gestern. Können sich auch Privatpersonen an Euch wenden?
Auf jeden Fall, und so ist es eigentlich oft in der Praxis.

Was bedeutet der Name «K9»?
Der Name kommt aus dem englischen und stammt von Canine 9. K9 steht im englischen Sprachraum für eine Abkürzung des Adjektivs "canine" (hundeartig, hündisch oder zur Familie der Hunde gehörend). Das Hundewesen gehört in militärisch organisierten Hundestaffeln oft der neunten Einheit an.

Vielen Dank für das Interview!